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Reiki als Selbsterfahrungsweg

 

WILLST DU
DEN KÖRPER HEILEN,
MUSST DU ZUERST
DIE SEELE HEILEN.
(Plato)

Durch die intensive und bewusste Berührung mit der universellen Lebenskraft geht man mit Reiki vor allem einen ganz persönlichen Individuationsweg – sofern man bereit ist, die Veränderungen anzunehmen und mit ihnen zu arbeiten. Wenn man das akzeptiert, kann das Reiki-System ein wundervolles „Werkzeug“ sein zur Rückerinnerung an das Licht der Seele, der inneren Wahrheit, der Selbstakzeptanz und der Selbstmeisterschaft. Reiki kann das Verstehen fördern, warum bestimmte Dinge im Leben geschehen bzw. was die Seele in ihrer Daseinsform als verkörperter Mensch erfahren und erleben möchte.

Gerade die Selbstakzeptanz ist in der gegenwärtigen Zeit ein schwieriges Kapitel der Menschheit. Reiki kann ein neues Verständnis für das eigene Selbst öffnen und öffnet damit viele Türen, Umwelt, Lebenssituationen und Mitmenschen mit anderen Augen zu betrachten.

Um die Unterschiede zwischen den einzelnen Reiki-Graden zu verdeutlichen, seien die Schwerpunkte bezüglich der persönlichen Weiterentwicklung kurz zusammengefasst:

I. Grad: Erkennen des Ichs, Arbeiten auf den ich-bezogenen Ebenen (z.B. die Beantwortung der Frage "Wer bin ich und wie sehe ich mich selbst im Spiegel meines Lebensumfelds?")

II. Grad: Schattenintegration, Rücknahme der Projektionen, Arbeiten in tieferen Seelenschichten und auf mentalen Ebenen.

III. Grad: Auseinandersetzung mit den Archetypen der Seele, Überwindung des Gut/Böse-Prinzips, Arbeiten mit der inneren Wahrheit.

Mit dem III. Grad erreicht man gewöhnlich auch die innere Befähigung, andere Menschen anzuleiten, zu lehren und selbst Einweihungen vorzunehmen.

Die Frage, wieviel Zeit man sich zwischen den einzelnen Graden lassen sollte, ist nicht generell zu beantworten. Die Richtlinie dafür sollte der intuitiv wahrgenommene ausgeprägte Wunsch danach sein. Auch diese Entscheidung ist abhängig vom individuellen Entwicklungsstatus der Seele. Es gilt auch nicht das Prinzip „Wer A sagt, muss auch B sagen“ – man kann sich durchaus auf die Beschäftigung zum Beispiel mit den Themen des I. Grades beschränken, wenn man das als stimmig und ausreichend empfindet. Aufschluss über die innere Motivation des Wunsches nach der nächsthöheren Stufe gibt die ehrliche Beantwortung der Frage an sich selbst „Warum möchte ich das?“

Es ist auch denkbar, dass ein Reiki-Interessent nicht beabsichtigt oder willens ist, bewusst und tief in seine eigene Persönlichkeit einzusteigen – vielleicht möchte man nur die Handpositionen und einige Grundregeln erlernen, um sich auf einfache Weise zu Entspannung und mehr Wohlbefinden zu verhelfen. Wie weit der Reiki-Interessierte gehen möchte, ist ihm selbst überlassen. Es sollte dabei jedoch bedacht werden, dass dennoch Veränderungen im Innern stattfinden, auch wenn es dann vielleicht unbewusster geschieht. Wer zum Beispiel Angst oder Unwillen verspürt, Veränderungen zu akzeptieren, oder wer sich nur auf gewohnten Pfaden sicher fühlt, wird sich schwer tun, die innere Berührung und Bewegung zuzulassen. Dies sollte man anerkennen und sich nicht aus Ehrgeiz zu etwas zwingen, wozu die Seele nicht oder noch nicht bereit ist – sie hat ihre Gründe dafür.

Für die innere Befähigung, die Lehre von Reiki an andere weiterzugeben, ist es jedoch unerlässlich, sich mit der eigenen Persönlichkeit und den Selbsterfahrungsprozessen tiefer auseinanderzusetzen.

Der schönste Weg ist vielleicht, sich zunächst überhaupt nichts zu denken, keine Pläne zu machen, keine Erwartungen zu hegen, keine Ansprüche an sich zu stellen – und eines Tages wie vom Himmel gefallen die Gewissheit zu verspüren „Ja, ich möchte die nächste Tür öffnen ...“

Die Macht der Anwendung der universellen Lebensenergie liegt einzig und allein beim Reiki-Praktizierenden selbst und wird in demselben Maße zur Wirkung kommen, wie dieser Vertrauen zum inneren "Licht" und seiner Verbundenheit mit den Kräften der allgegenwärtigen und unerschöpflichen Liebe des "großen Ganzen" hat.

Die Arbeit mit Reiki – gleich, in welchem Grad – dient deshalb vor allen anderen Zielen dem Reiki-Praktizierenden selbst auf seinem persönlichen Weg.