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Atlantis - wie das alte Wissen unterging
Eine Geschichte, aufgeschrieben vor einigen Jahren:
„Die Atlanter waren einst auf die Erde
gekommen, weil dieser Planet ihnen die perfekten Bedingungen bot,
sich zu verwirklichen. Woher sie kamen … wer weiß es? Sie verstanden es meisterhaft, eins
zu sein mit dem Geist der Natur, der Pflanzen und der Tiere, der
ihren eigenen Persönlichkeitsaspekten so sehr entsprach, und lebten eine sehr, sehr lange Zeit in perfekter Harmonie mit der Erde.
Außer dem Planeten Erde gibt es ja
aber noch unendlich viel mehr Sterne, Galaxien und Welten im
Universum, bewohnte und unbewohnte. Einige von ihnen beobachteten die
Erde seit langem neidvoll. Sie sahen das Glück der Menschen in
Atlantis, ihren Frieden, ihre Liebe untereinander und ihre
Verbundenheit mit der universellen Schöpfungskraft.
Einige dieser fremden Rassen erlangten
ein gewisses Bewusstsein darüber, über welche innere Kraft die
Atlanter verfügten und worauf diese beruhte. Sie selbst hatten diese
heilige Schöpferkraft nämlich weitestgehend verloren durch ihre
Entscheidung, Macht ausüben zu wollen. Nicht eine Macht im positiven
Sinne, um beispielsweise Harmonie in allen Lebensbereichen zu
erzeugen, sondern ihr Ziel war es, andere zu beherrschen und zu ihren
Sklaven zu machen. So wollten sie sich die Energien von Liebe und
Glück zunutze machen, um sich selbst besser zu fühlen. Jedoch
wollten sie nicht den Weg gehen, die vor Äonen verlorene Kraft der
Ur-Liebe in sich selbst wiederherzustellen. Sie wollten eben auch
glücklich sein, verfügten jedoch nicht mehr über das Wissen, wie
das geht.
So beschlossen die Bewohner eines
dieser in dunkler Kälte und Angst existierenden Planeten, die
positiven Technologien der Atlanter auf der Erde durch Ausbeutung in
ihren Besitz zu bringen.
Sie begannen, ebenfalls auf der Erde zu
inkarnieren und sich mit den Atlantern zu vermischen. Dieser Prozess
dauerte viele Jahrhunderte und Jahrtausende. Und es dauerte ebenfalls
sehr, sehr lange, bis den Atlantern allmählich bewusst wurde, dass
ihr Volk durch dunkle Kräfte infiltriert und unterwandert wurde.
Die Seher der Priesterkasten nahmen
es mit großer Sorge wahr. Das einfachere Volk war arglos. Je
weiter die Vermischung fortschritt, desto mehr Kriege gab es. Die
lichtvolle Kultur des atlantischen Volkes verfiel zusehends. Mit der
Zeit schlugen die Menschen auch die Warnungen der Priester und
Heiler mehr und mehr in den Wind - sie hatten allmählich Gefallen
daran gefunden, ihre spirituellen Fähigkeiten für egoistische
Zwecke zu gebrauchen.
Es bildeten sich neben den Priester-
und Heilerkasten andere Logen und Verbände von Magiern und
Zauberkundigen, die über gewaltige Macht verfügten. Während das
atlantische Reich allmählich zerfiel, lieferten sich die
Dunkelkräfte und die Priester des Lichts erbitterte Kämpfe, vor
allem in machtvollen magischen Ritualen, während das Volk um das
nackte Überleben kämpfen musste. Hungersnöte, Kriege, Plünderungen
und allgemeiner Verfall saugten den Kontinent aus - er war nicht
länger das Paradies, in dem Licht und Liebe vorherrschten.
Schließlich kam es zu einem letzten
Machtkampf zwischen Gut und Böse. Die dunklen Magier formierten sich
um ihren Anführer und traten offen den Lichtpriestern gegenüber.
Sie forderten sie unmissverständlich auf, ihrem Glauben und ihren
Lichtritualen abzuschwören und sich zu ergeben. Die Priester des
Lichts weigerten sich, wobei ihnen sehr klar war, dass das nicht nur
ihren eigenen Untergang, sondern auch den Untergang des atlantischen
Volkes bedeutete. Viele Male hatten sie das Ende in Visionen gesehen
...
Den Priestern war ebenfalls klar, dass
vom moralischen Untergang des atlantischen Volkes nicht nur ihr
eigener Kontinent bedroht war, sondern die ganze Welt. Weite Gebiete
der Erde außerhalb von Atlantis waren zu dieser Zeit vergleichsweise
nur dünn besiedelt. Außerdem waren die Atlanter das spirituell am
weitesten entwickelte Volk - womit sie auch die Aufgabe verbanden
(und diese erfolgreich meisterten), Vorbild und Lehrer für andere
Völker der Erde zu sein.
Als der bereits erwartete Tag der
Entscheidung kam, zog sich einer der großen Seher der atlantischen
Priesterkaste - sein Name war Kangat - zurück in den heiligsten Raum
seines Tempels und beschloss, einen letzten Versuch zu unternehmen,
die Lichtenergie für den Planeten Erde zu retten. Er tat das mit
Hilfe eines machtvollen Lichtrituals, indem er ein Räucherfeuer
entzündete und mit aller Kraft seines Herzens die Lichtwesen des
Himmels um Hilfe bat. Mit aller Inbrunst und mit der ganzen Kraft
seiner spirituellen Energie sandte er ein Gebet ins Universum:
"Götter des Himmels und der Erde,
die ihr diesen Planeten in eurer Schutzmacht bewahrt - lasst nicht
zu, dass die Erde in die Hände der Dunkelheit fällt! Gebt der Erde
eine neue Chance, rettet die Seelen der Menschen, rettet die Liebe
und das Licht! Um der Liebe des Universums willen - RETTET DIE ERDE!"
Während Kangat allein und von
niemandem bemerkt in seinem Tempel betete, trafen in einem anderen
Tempel die Priester des Lichts und die Priester der Dunkelheit
aufeinander. Die Weigerung der Lichtpriester, sich zu ergeben,
versetzte die dunklen Magier in rasenden Zorn. Ihre Hilfskräfte
nahmen die noch übriggebliebenen Mitglieder des Lichttempels
gefangen.
Um ihr Werk der Zerstörung des Lichts
zu vollenden, führten sie zeitgleich mit Kangat ebenso ein mächtiges
Ritual durch. Sie beschworen die Kräfte der Dunkelheit und löschten
symbolisch das heilige Licht aus, indem sie einen riesigen schwarzen
Schleier darüber legten und auf diese Weise sozusagen die lichtvolle
Seele der Erde in ihren Besitz brachten.
Dieser Gewaltakt sollte nicht ohne
Folgen bleiben. Noch in derselben Nacht begannen heftige
Erdbewegungen Atlantis zu erschüttern. Sie gipfelten einige Tage
später in unvorstellbaren Erdbeben, begleitet von enormen
Vulkanausbrüchen, die in den darauf folgenden Wochen und Monaten den
ganzen Kontinent in den Fluten des Ozeans versinken ließ. Nur wenigen
Atlantern sollte es gelingen, sich mit Schiffen in andere
Regionen der Erde zu retten …
Die oberste Priesterin der weiblichen
Tempelangehörigen, Arydaolaya, die gleichzeitig auch das Amt der
obersten Hüterin des heiligen Wissens und der geheimen Schriften
innehatte, versuchte noch recht frühzeitig, die Bücher und
Schriftrollen zu retten. Sie musste jedoch feststellen, dass die
Versiegelung des ebenfalls geheimgehaltenen Aufbewahrungsortes
aufgebrochen und der gesamte Inhalt des steinernen Faches gestohlen
war. Sie hatte es fast geahnt, aber nicht glauben wollen – jemand
aus dem Kreis ihrer engsten Vertrauten hatte Verrat begangen.
Arydaolaya verstand, sie spürte, dass
die Zeit des Lichts auf der Erde zu Ende ging und ein neues Zeitalter
bevorstand. Sie akzeptierte, gab allen Widerstand auf und fügte sich
dem Offensichtlichen. Sie hatte ohnehin keine Chance, die geraubten
Niederschriften zu finden, sie wusste ja nicht einmal, wo sie zu
suchen anfangen sollte. Es war zu spät …
Sie schloss Frieden mit sich und der
Situation und begann sich vorzubereiten auf das unvermeidliche Ende –
ein Prozess, der begleitet war von unermesslichem Schmerz und tiefer
Trauer. Fliehen wollte sie nicht, ebensowenig wollten das die noch
anwesenden übrigen Angehörigen ihres Tempels. Sie wussten zu genau,
dass die Ereignisse nichts weniger bedeuteten als eine Zeitenwende,
verbunden mit einem tiefen Einschnitt in der Evolution des
menschlichen Geistes. Um nicht in tiefe Depression und Todesängste
zu versinken, beschlossen die letzten Vertreter der Tempelkaste, dem
Volk der Atlanter und der Erde, auf dem es so lange gelebt hatte,
eine letzte Ehre zu erweisen, indem sie ein Festival ausrichteten.
Daran sollten alle Menschen der Umgebung teilnehmen, die auf Flucht
vor dem Inferno verzichtet hatten. Sie wollten tanzen und lachen,
Musik machen und singen bis zum Schluss. Sie hatten nichts mehr zu
verlieren und feierten dieses Fest mit einer nie gekannten Hingabe an
die Lebensfreude.
Der innerste Kreis der Priesterinnen
und Priester des Lichts – es waren vielleicht 20 oder 25 - zog sich
schließlich in den kleinen Felsentempel zurück, den sie nur für
außergewöhnliche Feierlichkeiten und Rituale zu nutzen pflegten.
Für den :: letzten Akt, von dem sie nicht wussten, wie lange er dauern
würde, wollten sie nur noch die Ausdrucksmittel benutzen, die am
stärksten sowohl mit Lebensfreude, als auch mit dem Element Erde
verbunden sind – Trommeln, Singen und Tanzen.
In tiefer Trance und mit ekstatischem
Trommeln, Tanzen und Singen verbrachten sie die letzten Tage, Nächte
und Stunden von Atlantis, bis die glühende Lava des seit Wochen
aktiven Vulkans in der Nähe auch ihren Felsentempel erreichte. Sie
erfuhren das Glück, nicht mehr aus ihrer Trance zu erwachen.
Was Arydaolaya nicht wissen konnte und
auch nie mehr erfuhr: Die entführten Niederschriften befanden sich
zusammen mit dem Verräter auf einem der unzähligen Schiffe, mit
denen die Menschen von Atlantis dem Inferno zu entfliehen versuchten.
Das Schicksal wollte es jedoch, dass auch dieses Schiff wie die
meisten in den aufgewühlten Fluten des Ozeans unterging.
Und so ging das Wissen der Atlanter
verloren – es blieb allein erhalten im Geist von Atlantis, der
trotz aller Widrigkeiten lebendig blieb bis heute. Die
Wiedergeborenen aus den Zeiten vor dieser Zeit tragen in sich, was
einst versank an den Grund des Ozeans.“
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